Kochen bringt den Geist in die Nahrung

Die Ernährungslehre der TCM gibt - anders als strenge westliche Diät-Vorschriften - wertvolle Hinweise zu energetisch ausgewogener Nahrungsaufnahme. Auch beim Essen gilt es, die Balance zwischen Yin und Yang einzuhalten und dem Körper wertvolle, »Qi«-reiche Nahrung zuzuführen.

»Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel, eure Heilmittel eure Nahrungsmittel sein«
Hippokrates

Nahrung und Atmung sind die wichtigsten Energiequellen des Menschen. Deshalb hat das Wissen um die Eigenheiten der verschiedenen Nahrungsmittel in der chinesischen Medizin wesentliche Bedeutung, Nahrung stellt für den Körper viel Energie bereit, richtige saisonale Auswahl und Zubereitung vorausgesetzt. Erst dann kann der Organismus das Angebot richtig nutzen. Kochen führt den Speisen zusätzlich Energie zu und erleichtert dem Körper die Verdauung. Leider geraten Erfahrungen der Volksmedizin -z.B. der Wert der kräftigende Suppe nach der Geburt oder nach langer Krankheit - zunehmend in Vergessenheit.

Richtige Ernährung bedeutet für jeden Menschen etwas anderes. Was gegessen und vermieden werden soll, wird für jeden Menschen persönlich bestimmt.

Ernährung

Jedes Kraut und jeder Samen hat bestimmte Aufgaben in einem Gericht zu erfüllen. Die chinesische Diätetik schreibt jedem Nahrungsmittel eine thermische Wirkung zu. Sie unterscheidet zwischen kalten, kühlen, neutralen, warmen und heißen Nahrungsmitteln. Mit der Serviertemperatur von Speisen und Getränken hat das aber gar nichts zu tun. So hat zum Beispiel Pfefferminztee als heißes Getränk trotzdem »kühlende« Wirkung.

Je nach Diagnose erhält jeder Patient seine individuelle Ernährungsempfehlung zur Erhaltung seiner Gesundheit oder zur Unterstützung der Therapie. Hinweise und Tipps für den Alltag berücksichtigen den energetischen Zustand und sind jahreszeitlich, klimatisch und konstitutionell auf jeden Einzelnen abgestimmt.